Mittwoch, 14. Juni 2023
Erdkunde-Exkursion der Klasse 10t
Workshop „Unsere Erde, ihre Rohstoffe und die seltenen Erden - Die andere Seite der Digitalisierung" und Führung über den Weltacker
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Für Dienstag, den 16.05.2023, hatte die Klasse 10t eine Erdkunde-Exkursion zur BuGa23 nach Mannheim geplant, die im Zusammenhang mit dem Lehrplan-Thema Globalisierung stand. Aufgrund des angekündigten Bahnstreiks war bis zum Tag vorher unklar, ob die Fahrt stattfinden konnte.
Doch am Dienstag ging’s dann früh los nach Mannheim zum Luisenpark. Nach ersten Erkundungen in Gruppen trafen wir uns an der Seilbahn wieder, die uns über den Neckar zum Spinelli-Park bringen sollte. Ein ganz besonderes Erlebnis.
Unser Workshop„Unsere Erde, ihre Rohstoffe und die seltenen Erden - Die andere Seite der Digitalisierung" wurde vom Eine-Welt-Forum Mannheimdurchgeführt. Die Referentin, die seit vielen Jahren in Deutschland lebt, stammt ursprünglich aus der Demokratischen Republik Kongo, wo vor allem Rohstoffe für Handys, wie Coltan abgebaut wird.
Bevor wir in die eigentliche Thematik einstiegen, wurden geografische Grundlagen (Kontinente, Ozeane, Lage des Äquators, Wendekreise, Rohstoffe usw.) getestet bzw. aufgefrischt. Anschließend machten wir das Weltverteilungsspiel. Dabei ordneten wir den Kontinenten anteilig das Weltvermögen und die Bevölkerung zu. Eine wichtige Erkenntnis war, dass Afrika mit vielen wertvollen Rohstoffen über das geringste Weltvermögen verfügt.
Mit der These „Wenn du nicht weißt, wie bzw. unter welchen Bedingungen etwas produziert wird, hast du kein Recht, das Produkt zu nutzen“ stiegen wir dann in unser eigentliches Thema ein. Wir erfuhren etwas über Rohstoffe im Smartphone (mehr als 60, davon 30 Metalle). Dazu gehören auch Gold, Kupfer, Coltan und Kobald, die wichtig sind zur Übertragung von großen Datenmengen.
Am Beispiel der Demokratischen Republik Kongo lernten wir, dass es unter Dörfern Lagerstätten von Koltan (Erz) gibt. Fruchtbares Ackerland wurde und wird zerstört, um an das Koltan zu kommen. Außerdem vergewaltigten die Milizen dort auch Frauen, damit die Menschen aus den Dörfern fliehen und man dort Bergbau betreiben kann.
Der Abbau geschieht unter menschenunwürdigen schwersten Bedingungen teilweise auch mithilfe von Chemikalien. Dies hat ökologische (Zerstörung von Lebensraum, Abholzung von Regenwäldern usw.) und soziologische Folgen (Bürgerkrieg, Flucht). Zudem sind vermehrt Missbildungen bei Schwangerschaften zu verzeichnen.
Weitere Informationen zu diesem Thema gibt es z. B. hier:
https://www.misereor.de/informieren/rohstoffe/coltan
https://www.planet-wissen.de/natur/fluesse_und_seen/kongo/pwiekampfumdiekongoschaetze100.html
Anschließend simulierten wir eine Talkshow mit Vertretern verschiedener Interessengruppen (Umweltaktivistin, Apple-CEO, Minenarbeiter, Textil-Fabrikarbeiterin in Asien, Handykonsumentin), die von der Referentin moderiert wurde.
Nach einer kurzen Pause hatten wir noch eine Führung über den Weltacker. Die Idee dahinter: „Wenn wir die globale Ackerfläche von 1,5 Milliarden Hektar durch die Zahl der Erdenbürger*innen teilen, ergibt das für jeden Mensch 2000m².“ (https://www.deab.de/fileadmin/Weltacker/Flyer_Weltacker/Flyer_Webseite_Postkarte.pdf)
Besonders gelungen war die Aufgabe, den landwirtschaftlichen Flächenbedarf für ein Pasta-Rezept (vegetarisch und mit Hackfleisch) mithilfe von entsprechenden Legekarten darzustellen.
Wir hatten wirklich viel Neues erfahren, waren danach aber auch müde und vor allem durchgefroren.
Text und Fotos: Jutta Farnschläder-Real