Ziele und Methoden des Faches Kunst
Das Fach Bildende Kunst verfolgt zwei grundlegenden Ziele:
- Die Vermittlung der Fähigkeiten, Kunstwerke zu erkennen, zu beschreiben, zu beurteilen, zu bewerten und zu genießen können.
- Künstlerische Gestaltungen in diesen Bereichen zu realisieren
Somit lebt der Unterricht in einem Spannungsverhältnis von theoretischen Erkenntnissen und den Erfahrungen kreativer Praxis.
Die Förderung von Kreativität ist uns dabei ein sehr großes Anliegen.
Dabei arbeiten die Schülerinnen in Einzelarbeit an ihrem eigenen künstlerischen Werk, aber es finden auch immer wieder Großprojekte statt, in denen die Mädchen sich in Gruppen organisieren, planen und strukturieren - die Endergebnisse sind immer ein Riesenerfolg und fördern neben den Bereichen der kulturellen Bildung auch das Selbstvertrauen und die Teamfähigkeit.
Außerschulische Lernorte
Kunst begegnet uns überall und so verwundert es nicht, dass wir die Kunst auch außerhalb unserer Schule suchen.
Wir gehen auf Exkursionen und begegnen den Kunstwerken im Original in Museen. Die Orientierungs- wie Mittelstufe besucht inTagesexkursionen die Kunstmusen in Frankfurt, Karlsruhe, Mannheim und auch schon mal Straßburg. Die Oberstufe kann auch mal auf Mehrtagesexkursionen in Paris oder Amsterdam unterwegs sein - aber egal wo auch immer - die Bereicherung durch außerschulische Lernorte und Begeisterung, die die Schülerinnen dabei für die Kunst entwickeln, ist faszinierend.
Die Fachräume des Faches Kunst
Das Fach Bildende Kunst wird in drei Fachräumen unterrichtet, die kreatives und vielfältiges Gestalten mit den unterschiedlichsten Zeichen- und Arbeitsmaterialien erlauben. Einer der Räume, der sogenannte Werkraum, verfügt über einen Brennofen, der es erlaubt, sich künstlerisch mit dem Werkstoff Ton zu beschäftigen. Auch handwerkliches Arbeiten und der Umgang mit Hammer, Bohrer und Säge können hier vermittelt werden. Den Schülerinnen werden an alle wichtigen Arbeits- und Maltechniken herangeführt. Unsere sehr gut ausgestatteten Fachräume helfen uns dabei.
Kunst in der Orientierungsstufe
Grundsteine für die individuelle künstlerische Entwicklung legen, Fähigkeiten und fachsprachliche Begriffe in vielen Bereichen der Kunst ausbauen, ohne den Spaßfaktor und Freude am Kreativ-Sein zu vernachlässigen.
In der Orientierungsstufe steht bei uns im Vordergrund, Erfolgszuversicht bei den Schülerinnen aufzubauen.
Dies gelingt am besten mit einem sanften und stetigen Heranführen an die bildnerischen Aufgaben und besonderen Techniken.
Denn in jeder Stufe, in jedem Kunstbereich findet eine konsequente Steigerung statt.
So ist es uns möglich, die Schülerinnen der 5. und 6. Klassen über Farblehre, Comics- Entwerfen, Collagegestaltung, inspirierende Bilderbesprechungen, eigene malerisch/zeichnerische Interpretationen großer Kunstwerke, mit Grundwerkzeugen der bildenden Kunst auszustatten, mit denen sie sich Jahr für Jahr selbstsicherer und mit großer Freude auf dem wunderbaren Terrain der Kunst bewegen können.
Kunst in der Mittelstufe
Das Fach Bildende Kunst ist vor allem ein kreatives Fach! Hier können und sollen Ideen fantasievoll und individuell umgesetzt werden.
In der Mittelstufe legen wir dafür die Basis an:
Die Schülerinnen werden handwerklich ausgebildet, zum Beispiel in verschiedenen Drucktechniken. Linoldruck ist dabei das am häufigsten angewendete Mittel.
Ein großer Bereich ist das Zeichnen: Von der Perspektive zum Gegenstand, der Figur und schließlich zum Portrait - die Schülerinnen lernen „by doing", aber auch durch die Betrachtung guter Beispiele großer Meister.
Automatisch erlangen sie so Kenntnisse über berühmte Maler, Drucker und Zeichner, wie beispielsweise Albrecht Dürer.
Auch das Thema Architektur wird in der Mittelstufe bearbeitet. Hier können die Mädchen ihre Kenntnisse der Perspektive mit ihren Raum-, bzw., Hausentwürfen koppeln.
Der Bereich Werbung macht den meisten besonderen Spaß: Von der Produktentwicklung über eine Anzeige bis hin zum selbst entwickelten und produzierten Werbespot werden verschiedene Medien kennengelernt und Produktmarketing nachvollzogen.
In der Malerei vertiefen wir das in der Orientierungsstufe erhaltene Wissen über die Farben: Auch hier steht die Praxis im Vordergrund:
Das meiste lernt man nämlich über Malerei, wenn man ….malt!
Kunst in der Oberstufe
Die Oberstufe behandelt in der Bildenden Kunst ausführlich die Kunstgeschichte, meist etwa vom Mittelalter bis hin zur zeitgenössischen Kunst. Die Schülerinnen lernen in den Epochen die stilprägenden Künstler kennen - seien es Baumeister, Bildhauer oder Maler.
Anhand ihrer Werke versuchen wir, die Stilmerkmale in Farbe, Raum, Licht, etc.,zu erkennen und zuzuordnen.
Ein anderer Bereich ist die Motivgeschichte:
Wie hat sich zum Beispiel die Darstellung der Landschaft durch die Jahrhunderte hindurch verändert?
Kunst kann man nur im Zusammenhang mit den gesellschaftlichen Veränderungen nachvollziehen. Erst dann kann man sie wirklich „verstehen“. So betrachten wir die Werke nicht „isoliert“, sondern haben stets einen Blick auf das „Drumherum“!
Doch auch hier kommt die Praxis nicht zu kurz: Es wird plastisch gearbeitet, natürlich gezeichnet und gemalt. Darüber hinaus ist viel Raum für Experimentelles: Film, Fotografie,
action painting nach Musik, Happenings…und vieles mehr.
Wichtig ist uns, den Schülerinnen ihren kreativen Freiraum zu erhalten, sprich, die Aufgaben so zu gestalten, dass jede ihre eigene, persönliche Lösung finden kann.
Kunst soll nämlich vor allen Dingen eines machen: Spaß!
Kunstwettbewerbe und Vernissagen
„Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.“ Albert Einstein
Ausbrechen aus dem Schulalltag – Eintauchen in die unbegrenzte Welt der Phantasie. Diese freien kreativen Räume erfahren Schülerinnen in unseren Schul-Vernissagen und in Kunstwettbewerben. Hier können Schülerinnen über den schulischen Tellerrand hinausschauen. Sie stellen ihr Talent einer breiten Öffentlichkeit unter Beweis, indem sie sich mit Gleichaltrigen auf Stadt-, Landes- und Bundesebene messen. Unsere Schule nimmt regelmäßig am Scharfenberger Wettbewerb im Frank-Loebschen Haus teil, an dem sich alle zwei Jahre viele Landauer Schülerinnen und Schüler beteiligen. Der jährlich ausgeschriebene Europäische Wettbewerb der Europa-Union und der Wettbewerb der Unfallkassen finden auf Landes- bzw. auf Bundesebene statt. Bei diesen und anderen Wettbewerben belegen unsere Schülerinnen vorderste Plätze. Wichtiger als Auszeichnungen ist das Mitmachen und Miterleben, was Kunst zu allen Zeiten ausgemacht hat, nämlich wahrnehmen und „wachhalten, was für uns Menschen so von Bedeutung und notwendig ist“ (Michelangelo Buonarroti).
Wahlpflichtfach Kunst
Fachkenntnisse vertiefen – den Prozess aktiv mitgestalten
Vertiefen und mitentscheiden: Die Schülerinnen der Realschule wählen ab der 7. Klasse für jeweils zwei Jahre ein Wahlpflichtfach. Hier wird projekt- und praxisorientiert gearbeitet und die Schülerinnen entscheiden über die Wahl der künstlerischen Techniken mit. In der 7./ 8. Klasse setzen sich die Schülerinnen im Wahlpflichtfach Bildende Kunst Werken / Textiles Gestalten (BKW/TG) jeweils ein halbes Jahr mit kreativen Prozessen auseinander und mit den Grundlagen des Nähens. Im Wahlpflichtfach Hauswirtschaft Bildende Kunst Soziales (HBS) – Sozialpädagogik findet in der 9. und 10. Klasse jeweils ein halbes Jahr Kunstunterricht in Bezug auf soziale Themen statt, da in vielen pädagogisch-sozialen Berufen kreatives und kunsttherapeutisches Arbeiten einen wichtigen Bestandteil des Berufsalltags darstellt (z.B. Erzieherin, Sozialarbeiterin, Alltagsbetreuerin, Kunsttherapeutin).