Mittwoch, 06. Juli 2022

Probewochende der Theaterscouts

Am Freitagmorgen, den 24.  Juni 2022, begann unser langersehntes Probenwochenende um 8:00 Uhr am Landauer Hauptbahnhof. Mit dem Zug ging es dann erstmal nach Neustadt. Nach kurzem Umsteigen brachte unser Zug uns nach Hochspeyer. Dort angekommen machten wir uns frohen Mutes auf den Weg zur Jugendherberge, welcher uns durch Hochspeyer und hinein in den Wald führte. Der erste Punkt auf der Tagesordnung war die Besprechung vieler organisatorischer Fragen, welche wir zum Glück schnell beantwortet hatten.

Wieder draußen in der Natur begann unsere praktische Arbeit mit einer Vielzahl an Kennenlernspiele. Deren Ziel war es die Namen und paar Merkmale der Gruppenmitglieder zu lernen. Bei diesen Spielen entstand auch der erste Insider des Wochenende. Dazu muss man sich folgende Situation vorstellen: Sarah und Jana verlaufen verliebt aufeinander zu, aber kurz vor dem Zusammentreffen macht Jana einen Schritt zur Seite und umarmt stattdessen einen Baum. Sarah schaut ihr mit gebrochenen Herzen hinterher und schon war das Ritual, jeden Baum,  den wir sehen, zu umarmen, geboren.

Nach einer köstlichen Stärkung beim Mittagessen ging es mit Improvisationsübungen weiter. Dazu teilte uns Frau Trauthwein in zwei Gruppen, mit einmal vier Personen und einmal drei Personen, auf.

Gruppe A sollte genervte und gestresste Hausfrauen beim Wäsche aufhängen darstellen, welche ihre Unzufriedenheit durch eine Steigerung der Körperbewegungen verkörpern sollten. Da das gleichzeitige Benutzen von verbalen und körperlichen Ausdrucksmitteln anfangs sich als schwierig darstellte, wurde Jeder ein Soloauftritt gewährt. Gruppe B befand sich auf einem Markt und sollte al Marktschreier ihre Waren anpreisen und auch hier konzipierten wir die schlussendliche Szene nach gleichen Vorgehen.

Im Anschluss stellte uns Frau Trauthwein eine Auswahl an Stücken vor, aus denen wir in unseren Zweierteams unser Stück aussuchen durften, die wir nächstes Jahr mit unseren Theaterkids einüben werden. Die kommende Stunde nutzen wir um uns in das Stück einzulesen, damit wir dann im Anschluss diese den anderen präsentieren konnten. Während ein Team sein Stück vorstellte, konzipierte der Rest spontan dazu passende Standbilder.

Damit ging der Freitag zu Ende und wir ließen den Abend mit Abendessen und Gesellschaftsspielen ausklingen.

Da der frühe Vogel den Wurm fängt ging es für uns samstags, nach einem leckeren Frühstück, direkt draußen weiter. Um wach zu werden begannen wir den Probetag mit Dehn und Streckübungen, sowie mit einem schnellen Reaktionsspiel. Wesentlich wacher drehte sich heute viel um unsere Stimme. Spielerisch erlernten wir so wie wichtig eine gewisse Lautstärke auf der Bühne ist, genauso wie das deutliche artikulieren von Worten.

Im Anschluss begann das zweite große Thema für den heutigen Tag. Frau Trauthwein lies uns die Ballade „Der Totentanz“ von Johann Wolfgang von Goethe vor. Parallel dazu sollten wir ohne, im Vor raus den Text gekannt zu haben, die darin beschriebenen Handlungen szenisch darstellen.

Inspiriert durch unseren Baum Insider, kam Frau Trauthwein spontan auf die Idee uns das Lied „Omm“ aus einem der Bibi und Tina Filme, verkörpern zu lassen. Dies führte dazu das wir eine Menge Bäume umarmten. Damit beendeten die erste Übungseinheit und es folgte ein stärkendes Mittagessen. Um danach wieder in Schwung zu kommen, startete unsere zweite Übungseinheit an diesem Tag, mit einem bewegungsreichen Kennenlernspiel des gestriegen Tages. Wobei wir einige Schritte sammelten. Anschließend widmeten wir uns wieder dem Totentanz. In einem ersten Schritt sollte sich jede von uns eine Figur aus dem Totentanz charakterisieren indem wir je fünf Fragen zu dieser beantworteten. Zum Beispiel den Namen unserer Person, ihre aktuelle Situation oder den Grund warum sie gestorben ist. Im Plenum stellte jede ihre Figur kurz vor.Nach einer weiteren Bedenkphase stellte jede ihre Figur erneut vor, dieses Mal allerdings mit Emotionen, einer passenden Körperhaltung und Zusatzinformationen, die wir uns im Vorraus ausgedacht hatten.

Um uns näher an das Thema „Totentanz“ zu führen, spielte uns Frau Trauthwein einmal die Filmusik “Un Poco Loco” aus dem Disney-Film “Coco” und dann „Explosive“ vom David Guetta vor. Dazu sollten wir wie Skelette tanzen.

Darauf überlegte jede für sich, welche Themen und Motive sie am Totentanz interessieren. Diese brauchten wir nämlich dann im dritten Schritt, bei der wir in die konzeptionelle Arbeit übergingen und eigenständig einen 15-minütigen Plot zum der Ballade entwickelten, samt choreografierten Totentanz und Aufführung vor Frau Trauthwein. Ziel war uns zu zeigen, wie einfach man einen literarischen oder dramatischen Text als Grundlage für eine Szenenbildung nutzen kann, ohne zu viel wortwörtlich zu übernehmen oder sich zu streng an die genaue Handlung zu halten.

Auch diesen Abend ließen wir nach dem Abendessen in gemütlicher und lustiger Runde ausklingen.

Unser letzter Tag in der Jugendherberge begann mit Kofferpacken und dem Ausräumen der Zimmer. Nach dem anschließenden Frühstück besprachen wir als letzten organisatorischen Punkt den Ablaufplan für die Proben im kommenden Schuljahr, bevor wir dann in zwei Abschlussspiele übergingen. Gerade bei diesen bemerkten wir auch selbst, wie viele Forstschritte jede einzelne von uns in den letzten Tagen gemacht hatte und wie stark auch unsere Gruppendynamik geworden war. Und natürlich durften wir als allerletztes auch nicht unsere lieb gewonnenen Bäume vergessen, weswegen wir uns herzlich von ihnen mit erneuten Umarmungen, begleitet vom dem bereits genannten Lied “Omm”, verabschiedeten.

Die Zeit bis zur Abfahrt überbrückten wir mit dem Schreiben dieses Berichtes, bevor wir dann schließlich entgültig den Heimweg antraten.

 

Abschließend kann man sagen, dass es toller, spaßiger und interessanter Ausflug war. Wie freuen uns darauf das Gelernte nun umzusetzen und fühlen uns nun auch richtig bereit. Dafür bedanken wir uns auch noch bei Frau Trauthwein, die das alles ermöglicht hat und ohne Sie das nicht möglich gewesen. Sie hat uns so viele tolle neue Dinge beigebracht und stand uns zur Seite.Danke für alles und es war ein tolles Wochenende.