Mittwoch, 06. April 2022
Thomas Gebhart zu Besuch im Sozialkundeunterricht
Expertengespräch des SE GK 1 der MSS 11 mit T. Gebhart
Am Donnerstag, den 31.3.2022 durfte der Sozialkunde Grundkurse der MSS 11 den Bundestagsabgeordneten Thomas Gebhart zu einem ökopolitischen Dialog empfangen. Der CDU-Politiker stellte sich den interessierten und kritischen Fragen der Schülerinnen in Auseinandersetzung mit dem Klimaschutz und bot ihnen einen Einblick in das aktuelle politische Geschehen.
Das Gespräch startete Thomas Gebhart mit einer kurzen Vorstellung. Er verriet den Schülerinnen, dass er in Jockgrim aufgewachsen sei und berichtete von seiner langjährigen politischen Laufbahn, seinem Weg in den Bundestag und seiner jetzigen Tätigkeit als Vorsitzender der CDU-Fraktion im neuen Ausschuss für Klima- und Umweltpolitik. Der Klimaschutz liege ihm persönlich sehr am Herzen, denn es sei „eines der wichtigsten Themen“. Deswegen könne er heute auf eine fortwährende Karriere in der Klimapolitik zurückblicken, die ausschließlich zeitweise durch einen vierjährigen Einsatz in der Gesundheitspolitik unterbrochen wurde. Sein persönlicher Standpunkt zur Bewältigung der Klimakrise beinhaltet die Voraussetzung der globalen Zusammenarbeit, um einen Mittelweg zwischen wirtschaftlichem Wohlstand und innovativem Klimaschutz zu finden. Allerdings führt Gebhart an, dass ein globaler Austausch in Form der Weltklimakonferenz, an der er selbst schon teilgenommen habe, problematisch und kaum zielführend sei. Um trotzdem den Klimaschutz voranzutreiben, solle man auf neue, klimaneutrale Technologien setzten und erneuerbare Energien fördern.
Nach Gebharts erster Ansprache eröffnete er die Diskussion mit den Schülerinnen und bot ihnen die Möglichkeit, individuelle, differenzierte Fragen zu stellen. Auf die Frage, ob Autos die Zukunft der Mobilität seien, antwortete Gebhart, dass man künftig sicherlich vermehrt auf Elektroautos umsteigen solle, allerdings solle weiterhin eine „Technologienoffenheit“ gezeigt werden, sodass es eventuell in einigen Jahren einen „Mix aus Elektroautos und Autos, die mit synthetischen Kraftstoffen fahren“ geben könne. Außerdem halte er Elektroautos ausschließlich für sinnvoll, wenn sie durch erneuerbare Energien betrieben werden würden. Die Förderung von erneuerbaren Energien empfinde er des Weiteren auch als einen wesentlichen Punkt in der Klimapolitik, dies antwortete Gebhart auf die Frage, welche Themengebiete und Ansätze er im Klimaschutz als besonders wichtig erachte. Zudem sei ein Energiewandel, vor allem im Hinblick auf den Gesichtspunkt des russischen Krieges gegen die Ukraine, derzeit essentiell. Retrospektiv sagte Gebhart zu den russischen Gasimporten: „Wir haben uns unkritisch in die Hände Russlands begeben“. Nun müsse Deutschland seinen Erdgasverbrauch sofortig reduzieren, vor allem solle auf Stromherstellung mit Erdgas verzichtet werden, schließlich würde Deutschland durch die Gaseinfuhr „indirekt den Krieg gegen die Ukraine finanzieren“. Trotzdem halte Gebhart die Verhandlungen mit Katar als zukünftigen Erdgasimporteur für keine kluge Strategie, dagegen hätte er eher eine kurzfristige Lösung in einer zeitweise verlängerten Laufzeit der letzten Atomkraftwerke gesehen und kritisierte deswegen enttäuscht, dass die Prüfung der Möglichkeiten zum fortlaufenden Betrieb der Atomkraftwerke als „nicht ernsthaft“ ausgefallen seien.
Helene Schaub, MSS 11